Sie sollen ab dem 20. Mai im Linienverkehr in Nordfriesland ihren Dienst tun. Damit ist auch die letzte Phase des von GP JOULE initiierten Projekts eFarm in die Praxis umgesetzt. Die Busse werden an den beiden zum Projekt gehörenden Tankstellen in Niebüll und Husum mit klimaneutralem Wasserstoff betankt, der mit regionalem Windstrom erzeugt wurde. Eine Tankfüllung reicht für 400 Kilometer. Das entspricht einem regulären Betriebstag im Linienverkehr, sodass die Busse flexibel auf 50 Busverbindungen rund um Niebüll und Husum eingesetzt werden können.
Vorbild für regionale Wertschöpfung durch die Energiewende
„Dank eFarm können wir als erste Busgesellschaft in Deutschland nicht nur klimaneutralen, sondern auch regionalen Wasserstoff tanken. Wir sind gespannt auf die Erfahrungen, die wir mit der Brennstoffzellentechnologie im täglichen Einsatz sammeln werden, denn es ist unser erklärtes Ziel, alternative Antriebe im Schleswig-Holsteiner ÖPNV mit voranzutreiben“, sagt Daniel Marx, der als Vorsitzender der Regionalleitung von DB Regio Bus Nord für die Autokraft GmbH verantwortlich ist. „Durch das Projekt eFarm im Kreis Nordfriesland wird eine Blaupause für nachhaltige Mobilität geschaffen, der immer mehr Regionen in ganz Deutschland folgen“, ergänzt Landrat Florian Lorenzen. „Mit der Übergabe der beiden Busse setzen wir auch die letzte Stufe des Projekts eFarm in die Praxis um. Wir haben damit gezeigt, wie durch die Energie- und Verkehrswende neue Wirtschaftssysteme mit regionaler Wertschöpfung entstehen können“, bilanziert Ove Petersen, Mitgründer und CEO der GP JOULE Gruppe.
Komfortabel, sauber und sicher
Die beiden zweitürigen Niederflurbusse vom Typ „H2.City Gold“ stammen vom portugiesischen Hersteller CaetanoBus. „GP JOULE entwickelt eines der größten Wasserstoff-Mobilitätskonzepte in Deutschland. Wir sind sehr stolz, dass Caetano mit den H2.City Gold ein Teil dieser Initiative ist und dabei hilft, eine grünere Zukunft für uns alle zu gestalten“, sagt Kohei Umeno, Kaufmännischer Direktor von CaetanoBus. Die Wasserstofftanks, Batterien und das Brennstoffzellensystem von Toyota sind auf dem Dach der Busse platziert. Dass die Busse nahezu geräuschlos unterwegs sind und aus dem Auspuff nichts als Wasserdampf kommt, weiß man im Luftkurort Niebüll besonders zu schätzen. Doch nicht nur für die Umwelt ermöglicht der Wasserstoffbus mit emissionslosem Antrieb Vorteile. Fahrgästen bietet er zudem einen sehr geräumigen Innenraum sowie ergonomische Sitze. Auch die Sicherheitstechnik ist auf dem neuesten Stand: Im Falle eines Zusammenstoßes wird dank Unfall- und Leckage-Sensoren die Wasserstoffzufuhr aus dem Tank augenblicklich gestoppt.
Über eFarm
Das Wasserstoff-Verbundprojekt eFarm wurde 2017 von GP JOULE initiiert. Mittlerweile engagieren sich darin 20 regionale Gesellschafter, darunter Bürgerwind- und Solarparks sowie Stadtwerke. Im Zuge des Projekts wurde eine lokale Wasserstoff-Infrastruktur geschaffen, die von der Erzeugung durch Elektrolyse über die Verbreitung bis zur Flottennutzung in Brennstoffzellenfahrzeugen reicht. Zum Projekt gehören fünf Elektrolysestandorte in der Nähe von bestehenden Windparks, zwei Wasserstofftankstellen, zwei Brennstoffzellenbusse und bisher dreißig Brennstoffzellen-PKW. Für die Anschaffung von weiteren rund 100 Fahrzeugen liegen bereits Interessenbekundungen vor. Die an den Elektrolyseuren entstehende Abwärme wird zum Beheizen von Gebäuden genutzt.
Über Autokraft
Die Autokraft GmbH mit Hauptsitz in Hamburg ist ein Tochterunternehmen der DB Regio AG. Mit über 900 Mitarbeitenden ist sie eine der größten Busgesellschaften Schleswig-Holsteins. Autokraft betreibt seit 2019 den größten Teil des Busverkehrs im Landkreis Nordfriesland von seinen Standorten in Niebüll, Husum, Garding und Sankt-Peter-Ording. Rund 100 Busse sind dafür im Einsatz.
Die Deutsche Bahn setzt sich als Ziel, bis 2050 ein klimaneutrales Unternehmen zu werden und auf dem Weg dorthin auf herkömmlichen Diesel zu verzichten. Dazu prüft sie verschiedene Möglichkeiten für alternative Antriebe und Kraftstoffe. Der Versuchszug advanced TrainLab fährt bereits mit einem Öko-Diesel, der die CO2-Emissionen um 90 Prozent reduziert. Auch im Regionalverkehr ist der Einsatz von Öko-Diesel geplant, dem bis zu 33 Prozent Öko-Kraftstoffe beigemischt sind.
Dank neuer Telematik-Technologie und Schulungen für nachhaltige Fahrweise wird DB Regio zusätzlich rund 100.000 Tonnen CO2 pro Jahr bei Zügen und Bussen einsparen. Das entspricht dem jährlichen Heiz- und Stromverbrauch einer mittelgroßen deutschen Stadt.
Über CaetanoBus
CaetanoBus mit Sitz in Vila Nova de Gaia ist der führende Bushersteller Portugals und gehört zur der Salvador Caetano Gruppe und Mitsui & Co. Das Unternehmen produziert Fahrzeuge für den Stadt- und Flughafenverkehr, hauptsächlich für den Export und seit 2010 mit einem Fokus auf Elektromobilitätslösungen.
Über GP JOULE
2009 mit der Überzeugung gegründet, dass 100% erneuerbare Energieversorgung machbar ist, ist GP JOULE heute ein System-Anbieter für integrierte Energielösungen aus Sonne, Wind und Biomasse sowie ein Partner auf Versorgungsebene für Strom, Wärme, Wasserstoff sowie Elektro-Mobilität. Als Pionier in der Sektorkopplung beschäftigt die mittelständische Unternehmensgruppe über 350 Mitarbeiter in Deutschland, Europa und Nordamerika. GP JOULE ist Träger des Umweltpreises der Wirtschaft Schleswig-Holstein 2019.
Pressekontakt
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